Amüsantes literarisches Kabarett

 

Unter dem Titel «et cetera p.p.» präsentierten Martin C. Mächler und seine Neffe Markus Stadelmann am vergangenen Freitagabend in der Landesbibliothek nicht immer nur ernsthafte Gedanken zur Literatur.

 

Von: Aldo Lombardi

 

Mo. 9. Mär. 2015

 

Martin C. Mächler ist viel in der Welt herumgekommen. Dank seiner Frau, die als Konsulin im Dienste der schweizerischen Eidgenossenschaft steht, wohnte das Ehepaar jeweils für kurze Zeit in Addis Abeba, Sofia, San Francisco, Moskau oder Berlin. Und nächstens geht es weiter nach Seoul. Da der Ehemann einer Konsulin nicht arbeiten darf, begann Mächler in seiner Freizeit zu schreiben. Inzwischen sind schon einige Bücher erschienen wie «Der Sprung aus der Badewanne», «Gestohlene Freiheit» oder «Das Testament». Am vergangenen Freitagabend wagte Mächler zusammen mit seinem Neffen Markus Stadelmann mit einem literarischen Kabarett sogar den Sprung auf die – zwar kleine – Bühne. Vorerst befassten sich die beiden mit der alles entscheidenden Frage, was Literatur eigentlich beinhalte. Ein Aneinanderreihen von Buchstaben war ein nicht ganz ernst gemeintes Fazit, wurde aber bewiesen mit dem Verlesen eines Einkauf-Kassenzettels aus der Migros oder einer Aufbauanleitung. «Petri Heil!» hiess die erste Kurzgeschichte, die Stadelmann las, und die amüsant von den ersten Fischversuchen von Mächler erzählte. In der Geschichte «Alles Käse oder was» befasste sich der Autor mit der Frage, wie man auf Käse verzichten könnte, dessen Herstellung laut Berichten derart umweltschädigend sei. Im «Haus meiner Träume» wird über die Strapazen berichtet, die ein voll elektronisch gesteuertes Haus auf einen damit nicht vertrauten Besucher ausüben kann.Die beiden Protagonisten, die wechselnd die Texte von Mächler vortrugen, entwickelten auch einiges an komödiantischem und schauspielerischem Talent, sodass es für die erfreulich zahlreich aufmarschierten Zuhörer viel zu lachen gab. So ging es Schlag auf Schlag weiter mit einer Parodie über einen gewissen «Pumluk» oder eine Festrede, bei der die eigentlichen und nun ausgesprochenen Gedanken des Redners ganz anders ausfielen als das wirklich Vorgetragene. Nach dem vom Verein Kulturzyt und der Buchhandlung Baeschlin organisierten Auftritt hatten die Besucher auch Gelegenheit, Bücher von Martin C. Mächler zu kaufen und diese vom Autor signieren zu lassen.